Schlagwort: Henker
(Substantiv, maskulin)
Mit der Durchführung von Leibes- und Lebensstrafen betraute Person. Zuständig für das Töten, Verstümmeln, Brandmarken oder Auspeitschen von Menschen nach Maßgabe des jeweiligen Strafrechts.
Der Aufgabenbereich umfasste neben der Vollstreckung auch vorbereitende Maßnahmen (z.B. Fesselung, Entkleidung, Positionierung), gelegentlich medizinisch-handwerkliche Tätigkeiten (etwa Kastrationen oder Zungenabschneidungen) sowie die Nachsorge im engeren Sinn, etwa die Entfernung von Leichnamen oder die Reinigung des Geräts.
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Josef Lang – k.k. Scharfrichter
Josef Lang war berühmt. Oder berüchtigt. Oder beides. Auch Anfang des 20. Jahrhunderts war der Beruf des Henkers noch Projektionsfläche für Aberglauben. Lang erhielt Post. Viel Post, wie er berichtete. Von Frauen und Männern, Bauern und Adligen, Wahnsinnigen und Frommen. Sie wollten ein Stück vom Strick, einen Segen, einen Fluch, ein „Zauperwort“ das den Geist des toten Kindes vertreibt oder einen Tropfen Urin für die Schläfen und manchmal einen Besuch. Die Damen der Gesellschaft sollen ihn umschwärmt haben. Einmal habe ihn eine junge Dame gebeten, eine Strangulation zu demonstrieren. An ihr.